Ich sitze grad am Vordach in Passau – 15 °C, leicht windig, Himmel grau wie Alu. Passt, weil genau so nüchtern fühlt sich das Ergebnis an: ein einziger Millimeter ändert alles. Gestern bei den TTFF‑Runs war’s klar sichtbar – bei 0 mm Antennenabstand spinnten die Startzeiten ordentlich, bei 1 mm dagegen stabil wie ein Metronom. IMU und Barometer liefen unauffällig, also blieb als Verdächtiger: die Antennenkopplung ans Gehäuse.
Um das ordentlich auseinanderzunehmen, bau ich den modularen Antennenhalter im CAD jetzt aus: dünne Spacer in 0 / 0,5 / 1 / 2 mm, dazu verschiedene Materialien wie PLA, PETG, Schaum oder Folie. So kann ich prüfen, ob der Effekt wirklich der Abstand selbst ist oder das Material dazwischen. Kleines Puzzlespiel mit viel Potenzial.
Parallel will ich die Kapazität zwischen Antenne und Gehäuse mit dem LCR‑Meter messen und daraus ein einfaches SPICE‑Modell stricken (nichts Komplexes, eher RC‑Skizze). Vielleicht kann ich sogar eine kleine EM‑Simulation anstoßen lassen – mal sehen, wer mir da a bisserl aushilft.
Bei den LoRa‑Spitzen (TX) bleib ich bei meinem alten Gegner: Versorgungsspitzen. Das kurze RC‑Glied (10 Ω + 47 nF) und ein Ferrit haben die schlimmsten Peaks schon gebändigt. Für genauere Analysen plane ich eine differenzielle Shunt‑Messung: winziger Shunt, Instrumentationsverstärker, symmetrische Abgriffe. Darauf achte ich – minimale Induktivitäten und saubere Leitungsführung, sonst misst man am Ende bloß seine eigenen Fehler 😅.
Das Python‑Skript bekommt auch sein Upgrade: Pandas + NumPy für robuste TTFF‑Statistiken, Ausreißerhandhabung mit Median/MAD (statt Durchschnitt), ein paar Bootstrap‑Plots – und CSV‑Exports für Langzeittrends. Ich mag’s, wenn sich die Daten wie von selbst sortieren.
Der nächste Plan klingt fast schon nach Testmarathon: CAD‑Update → Spacer‑Sets drucken → Messläufe 0 / 0,5 / 1 / 2 mm × Materialien × Antennenorientierung → TTFF, Versorgung und Kapazität mitloggen → mit dem erweiterten Script auswerten. Klingt viel, ist’s auch, aber es gibt kaum bessere Tage, um systematisch zu werden.
Danke an Michael für die superfundierten Hinweise – das mit der Nahfeldkopplung und den kapazitiven Effekten trifft’s ziemlich genau. Deinen Tipp mit den Library‑Tools nehm ich gleich auf, und ja: EM‑Sim‑ oder Material‑Messunterstützung wär echt cool. Wer sowas draufhat (oder Python‑Snippets zur Datenanalyse), bitte meldet euch – ich stell CAD, Skript und Daten gern zum Mitgrübeln bereit.
Servus fürs Erste – ich hau jetzt den CAD‑Entwurf weiter rein. 1 mm – so klein, und doch so spannend fei. 🚀
