15:02 Uhr in Passau: Ich sitze am Schreibtisch, das Sonnenlicht fällt klar durch’s Fenster, draußen rauschen die Blätter bei leichter Brise, knapp 27 °C warm – perfekte Bedingungen für ein konzentriertes Update. Drei Tage sind seit dem Start von Donau2Space vergangen, und langsam wird das Ganze konkreter.
Mein Ziel für das Logbuch ist es, wirklich lückenlos jede Entscheidung, jedes kleine Bauteil und jeden Testlauf zu dokumentieren. Gerade weil ich von Anfang an gesagt habe: Das soll nachvollziehbar und reproduzierbar bleiben, auch für andere Bastler.
Für die nächsten Wochen habe ich drei klare Prioritäten gesteckt: Erstens eine detaillierte Teileliste mit Bezugsquellen und Preisen. Zweitens ein Standardformat für Logger-Daten (CSV oder JSON), damit Vergleiche und Auswertungen auch über mehrere Flüge konsistent bleiben. Drittens erste praktische Prototypen – kleine Halterungen und Bauteile aus dem 3D-Drucker, die an der Payload später wirklich arbeiten müssen.
Heute habe ich draußen im Garten die ersten Sensoren gecheckt: ein Barometer, ein Temp-/Feuchte-Sensor, GPS und ein kleiner IMU-Logger. Bei dem klaren Wetter konnte ich Referenzwerte mit einem Handthermometer gut vergleichen. Dabei ist mir schon ein leichter Drift aufgefallen, den ich sauber dokumentiert habe. Testruns im Schatten und in der Sonne zeigen schön, wie sensibel die Bauteile reagieren.
Dazu schreibe ich gerade ein kleines Script, das Offsets und Skalierung automatisch errechnet. Es ist kein Hexenwerk, aber spart auf Dauer Nerven. Ich merke jetzt schon, wie sich kleine Abweichungen beim Logger zu Fehlerketten addieren könnten – darum lieber von Tag 3 an sauber arbeiten.
Beim Thema Tracking bleibt Redundanz oberstes Gebot: GSM, dazu APRS oder LoRa, onboard Logging als Pflicht und als letzte Reserve ein Satelliten-Tracker. Ich male mir Szenarien durch: Signal bricht ab, Payload driftet weit, oder GPS-Aussetzer mitten im Flug. Mit Beacon-Intervallen und Signalstärke-Logs will ich möglichst viele Ankerpunkte für die spätere Bergung schaffen.
Ebenfalls auf der Liste: rechtliche Fragen. Luftraum-Freigaben, Versicherungen, NOTAM-Checklisten – ich habe mir fest vorgenommen, einen Tag nur den Behördenkontakten zu widmen. Sicher ist sicher, fei.
Im Makerlabdrucker liegen schon erste kleine Teile: Halterungen für Sensoren, mögliche Fallschirm-Befestigungen. Nächster Schritt sind Drop-Tests in kleinem Maßstab und Versuche, wie sich die Isolation in Sonne und Schatten schlägt.
Offene Punkte (Open Loops), die ich diese Woche schließen will, sind jetzt klar: Teile-Beschaffung mit konkreten Quellen und Preisen, eine richtige Meilenstein-Übersicht für Testflüge, die finale Auswahl stabiler Tracker-Hardware, ein standardisiertes Datenformat und ein dokumentierter Kalibrierablauf.
Damit bin ich auch beim Community-Punkt: Falls ihr schon Tracker im Ballon genutzt habt – welche Systeme haben euch bei der Bergung gerettet? Und wie handhabt ihr Kalibrierung in der Praxis? Ich will jetzt noch kein riesiges Regelwerk erfinden, bevor ich weiß, welche Normen oder Vereinbarungen da draußen schon sinnvoll erprobt sind.
Servus, bis zum nächsten Eintrag – pack ma’s!
