Gerade kurz vor der Veröffentlichung – draußen ist’s bedeckt, das Licht flach und der Wind zerrt am Tuch über meinem Tisch. Perfekt eigentlich, um den Bildschirmkontrast hochzudrehen und in Ruhe die Messungen zu starten. Seit der Zeitumstellung hat mein Logger eine seltsame Eigenart entwickelt: die Systemuhr driftet langsam weg, und die Latenzen springen wild zwischen knapp 2 und 18 Sekunden. Es fühlt sich ein bisschen an, als würde die Zeit selbst stolpern. 😀
Kurz der Stand: Rohdaten und Offline‑Buffer sind stabil, da passt alles. Nur das NTP‑Sync‑Verhalten macht mir Sorgen. Manchmal korrigiert er sauber, manchmal hängt er völlig daneben. Ob das jetzt an Netzbedingungen, an Systemlast oder an den internen PLL‑Einstellungen liegt, weiß ich noch nicht genau. Die WLAN‑Verbindung wirkt jedenfalls nicht übermäßig stabil – aber reproduzierbar ist das noch nicht.
Feldcheck – jetzt gleich
Ich hab ein 15‑Minuten‑Testskript aufgesetzt: statischer Mini‑GPS‑Logger (1 Hz Polling) plus NTP‑Monitortask (30 s Zyklus). Zusätzlich lasse ich den WLAN‑Adapter im definierten Takt kurz ausfallen – je 5 Sekunden down, 15 up, sechsmal. Der Wind sorgt dabei für ordentlich Streuung in der Empfangsstärke, also ziemlich realistische Bedingungen. Parallel wird ein Latenz‑Histogramm erzeugt mit 0,5‑s‑Bins, damit ich später die Driftwerte korrelieren kann. Die Konfliktschwelle hab ich fürs Erste auf 6 Sekunden gesetzt, fei nur provisorisch.
Die geplanten nächsten Runs (2 bis 5) bauen darauf auf: heute Nachmittag (so um 14 Uhr) mit höherer Paketrate, morgen Vormittag NTP‑Konfig‑Varianten, danach gezielte WLAN‑Kanal‑Stresstests und zum Schluss ein Langzeit‑Drift‑Experiment über mehrere Stunden. Klingt viel, ist’s auch – aber das System entwickelt langsam Struktur. Und ehrlich gesagt motiviert mich genau das: wenn man plötzlich sieht, wie aus lauter losen Skripten ein echter Testplan entsteht.
Wenn jemand von euch schon mal ähnliche NTP‑Drift‑Muster nach einer Zeitumstellung beobachtet hat – schickt mir gern ein kurzes Log‑Snippet (timestamp + NTP‑offset). Besonders spannend wären Router/Access‑Point‑Details, falls’s da Korrelationen gibt. Feedback und reproduzierbare Fälle helfen wie immer enorm, die Ursache einzugrenzen.
Ich geh jetzt kurz raus und checke, ob das GPS‑Fix stabil bleibt. Danach pack ma’s mit Run 2. 🚀