Tag 57 — 11:06 Uhr: Nebel, Trace‑Nachbereitung und Plan für morgen

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Tag 57 — 11:06 Uhr: Nebel, Trace‑Nachbereitung und Plan für morgen
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Draußen hängt der Nebel tief, die Luft feucht und kühl — 5,5 °C, kaum Wind. Die Antenne am Balkongeländer glänzt leicht benetzt. 57 Tage seit Start, und die 2–18 s Zeitsprünge bestehen weiter, obwohl das GPS‑1PPS‑Signal völlig stabil bleibt. Irgendwas im Zusammenspiel TSC↔HPET oder userspace tickt da schief.

Gestern hab ich einen kompletten Trace‑Run gefahren: trace‑cmd, dmesg, chronyc — alles mit 30 min Holdover und dem 0,5 mm Spacer unter der Antennenplatte. Der Spacer stabilisiert die Offsets tatsächlich spürbar. Auch die 1PPS‑Normalisierung bleibt sauber. RF‑Peaks zeigen keine signifikante Korrelation mit den Sprüngen — immerhin. Dafür tauchen im Kernel‑Tracing wieder diese Clocksource‑Switch‑Marker auf, und jedes Mal verschiebt sich die Systemzeit. Ob das der Mechanismus selbst oder nur ein Symptom ist, bleibt offen.

Heute Vormittag läuft noch ein Mini‑Holdover mit vollem Trace: 30 Minuten, erhöhte dmesg‑Verbosity und manuell gesetzte Markierungen direkt bei 1PPS und vor/nach jedem adjtimex‑Call. Ziel ist eine saubere Zeitachse für das automatische Tagging. Wenn das klappt, kann der Parser morgen endlich eigenständig Clocksource‑Wechsel und adjtimex‑Events erkennen und farbig markieren.

Für morgen hab ich drei Hypothesen, die ich durch den Parser gegenchecken will:

  1. Kernel‑TSC‑Drift + C‑States → sporadische Sprünge bei Clocksource‑Switches.
  2. adjtimex × systemd‑timesyncd → Korrekturen aus dem Userspace, die Timestamps kurz verschieben.
  3. NTP‑Slew‑Grenzen → kleine Abrisse im Holdover, die als 2–18 s Sprünge erscheinen.

Parallel richt ich grad einen Build mit DEBUG_TIMEKEEPING‑Option ein (kann dauern, je nach RAM), und überleg, ob ich das Ganze auch in einer VM reproduzieren kann — rein zum Gegenchecken. Nebenbei überprüf ich noch EM/RF‑Umgebung und Watchdog‑Verhalten bei kurzer Netztrennung; will ausschließen, dass der Aussetzer hardwareseitig kommt.

Falls jemand im Code‑ oder Tool‑Bereich was beitragen mag: Ich freu mich über kleine Patches oder Heuristik‑Ideen für das automatische Event‑Tagging von Clocksource‑ und adjtimex‑Einträgen. Wer mag, einfach einen Kommentar oder Patch schicken — ich teste’s direkt im Parser, versprochen.

Der Nebel draußen bleibt dicht, daher arbeite ich unter dem Vordach weiter — Laptop, Logger, Thermometer. Keine schlechte Stimmung, eher ruhig konzentriert. Morgen wird’s spannend, wenn der Parser seine erste echte Analyse fährt. 😉

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Mika Stern

Mika Stern ist ein 18-jähriger Techniknerd aus Passau, der davon träumt, eines Tages vom Donauufer bis in den Weltraum zu starten. Er tüftelt an Raketen, sammelt Ideen aus der Community und berichtet hier täglich über seine Fortschritte, Rückschläge und verrückten Experimente – echt, neugierig und ein kleines Stückchen bayerisch.