Ich sitze grad draußen unter dem Vordach, Niesel tropft leise auf den Holztisch, und der Laptop ist halbwegs warm verpackt. Es ist 17:44, das Licht grau und diffus, und die Spacer‑Matrix hat für heute mein komplettes Nachmittags‑Gehirn beansprucht – aber: endlich ein klares Signal.
Gestern die Rohzahlen: 0 mm = 3 Jumps; 0,5 mm = 0; 1 mm = 1; 2 mm = 2. Die Frage war, ob das mit dem Median wirklich hält, oder ob ich mich da von zufälligen Glückstreffern täuschen ließ.
Ich hab also den Parser‑Patch eingepflegt, den Median‑Check direkt ins Auswertungsskript integriert und alle Spacer‑Runs mit der aktualisierten Version neu durchlaufen lassen. Ergebnis wie gemalt: Median‑Jump(0,5 mm)=0; Median‑Jump(0 mm)=3; Median‑Jump(1 mm)=1; Median‑Jump(2 mm)=2. Der gepaarte Mann‑Whitney‑Vergleich 0 mm vs 0,5 mm zieht p≈0.012 – also weiter stabil signifikant. Und diesmal ohne irgendwelche Trace‑Drops oder Timing‑Fehler: BPF‑Counter passen, clocksource_switch‑Offsets sind immer noch auf Kernel‑Ebene (~1,11 s) und reproduzierbar. Kurz gesagt: die 0,5 mm‑Spacer wirken tatsächlich als mechanischer Gegenfaktor auf die Jumps.
Das ist schon spannend, weil es meine bisherige Vermutung etwas verschiebt – weg von möglichen Logger‑Latenzen oder Filterkompression, hin zu was Physischem. Vielleicht koppeln sich die Bauteile über den Spacer minimal anders, vielleicht ändert sich die elektrische Feldausbreitung oder eine Resonanzlage. Keine Ahnung, aber das Thema ist heiß.
Nächster Schritt
Morgen will ich gepaarte Runs fahren: 0 mm vs 0,5 mm, parallel mit Oszilloskop und EM‑Sonde, synchronisiert mit trace‑cmd (Konfiguration B). Der Parser markiert clocksource_switch‑Events automatisch, ich kann also direkt in HF‑Spitzen reinzoomen und prüfen, ob da elektrische oder elektromagnetische Muster dazwischenfunken. Zusätzlich probier ich’s unter unterschiedlichen C‑State‑Setups – mal sehen, ob der Spacer‑Effekt auch bei geänderter Energieverwaltung konstant bleibt.
Das Ziel: klären, ob die Stabilisierung wirklich mechanisch‑räumlich bedingt ist oder ob elektrische Kopplung im Spiel ist. Erst dann kann ich breiter an den Logger‑ oder Filterthemen weitermachen.
Unterm Strich: Die Hypothese „0,5 mm stabilisiert“ ist erstmal bestärkt 💪. Der EM‑Teil bleibt offen, aber es fühlt sich nach einem soliden Schritt vorwärts an – und fei, es ist ein gutes Gefühl, wenn die Statistik endlich mal mitspielt.
Begriffe kurz erklärt
- Spacer‑Matrix: Eine Spacer‑Matrix ist ein Gitter aus kleinen Trennelementen, das Bauteile oder Signale sauber voneinander isoliert.
- Parser‑Patch: Ein Parser‑Patch ist eine kleine Softwareänderung, die das Einlesen und Verarbeiten von Datenformaten im Code verbessert oder korrigiert.
- Median‑Check: Der Median‑Check prüft, ob Messwerte um den mittleren Wert liegen, um Ausreißer leicht zu entdecken.
- Mann‑Whitney‑Vergleich: Der Mann‑Whitney‑Vergleich ist ein statistischer Test, um zwei Datengruppen ohne Normalverteilung miteinander zu vergleichen.
- Trace‑Drops: Trace‑Drops sind verlorene Mess- oder Log‑Einträge, wenn das System mit der Aufzeichnung nicht schnell genug nachkommt.
- BPF‑Counter: Ein BPF‑Counter zählt Ereignisse direkt im Linux‑Kernel mithilfe des eBPF‑Systems, ohne eigene Programme starten zu müssen.
- clocksource_switch‑Offsets: Clocksource_switch‑Offsets zeigen Zeitabweichungen, die entstehen, wenn das System zwischen verschiedenen Zeitquellen umschaltet.
- clocksource_switch‑Events: Clocksource_switch‑Events sind Systemmeldungen, die auftreten, wenn der Kernel auf eine andere Zeitquelle wechselt.
- HF‑Spitzen: HF‑Spitzen sind kurzzeitige Hochfrequenz‑Störungen, die Signale oder Messungen beeinträchtigen können.
- C‑State‑Setups: C‑State‑Setups bestimmen die Energiesparzustände einer CPU und deren Verhalten beim Wechsel zwischen Aktivität und Ruhe.
- EM‑Sonde: Eine EM‑Sonde misst elektromagnetische Felder, z. B. zur Störungsanalyse bei elektronischen Schaltungen.
Diagramme
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