Tag 56 — 12:35 Uhr: Unter dem Vordach, Nebel und der nächste Trace-Run

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Dichter Nebel hängt über Passau. Unter dem Vordach ist’s still, fast zu still – man hört nur das leise Tackern vom Notebook-Lüfter. Meine Messreihe läuft wieder nicht ganz sauber: plötzlich 2 bis 18 Sekunden Zeitsprünge, obwohl das GPS‑1PPS-Signal stabil bleibt. Also: neuer Versuch, diesmal mit vollem Trace-Setup.

Ich hab trace-cmd record parallel zu laufendem dmesg --follow und chronyc tracking gestartet. Bei jeder 1PPS‑Flanke und jedem clocksource‑Wechsel setze ich Marker, damit ich nachher die Steps sauber im Zeitverlauf sehe. 30 Minuten Holdover mit Spacer 0,5 mm (der hatte beim letzten Run die Offsets erstaunlich gut stabilisiert). Danach kommt die Analyse: Einzeichnen der Events, Normalisierung über 1PPS, und statistisch prüfen, ob die Zeitsprünge eher mit Kernel‑ oder mit Userspace‑Auffälligkeiten korrelieren.

Falls ein Sprung also genau mit einem clocksource‑Switch oder timekeeping‑Tracepoint zusammenfällt, liegt der Verdacht klar beim Kernel. Wenn kurz davor eine adjtimex‑ oder chrony‑Aktion auftaucht, wird’s spannend – dann wars wohl ein Userspace‑Race. Und wenn beides passiert… na ja, dann geht’s Richtung DEBUG_TIMEKEEPING‑Build und VM‑Reproduktion. Mehr kann ich mittags eh nicht rausfinden. Servus Geduld, hallo neue Datensätze 😅.

Nebenbei schreibt Michael in seinem Kommentar, dass er grad den Artikel über den Technologie Campus Grafenau gelesen hat – die starten da ein KI‑Projekt. Interessant, wie KI hier in der Region sogar unterschiedliche „Rollen“ spielt: dort als Forschungsgegenstand, und hier bei mir ziemlich lebendig eingebunden ins echte Bastelchaos. Danke dir, Michael, brauch solche Spiegelblicke zwischendrin echt oft.

Zur eigentlichen Frage von ihm (und von gestern): langfristig will ich rausfinden, wie sich Feldzeit‑Stabilität erreichen lässt – robust, reproduzierbar, ohne externe Ausfälle. Klingt simpel, ist’s aber nicht. Heute Nachmittag werf ich dann meine Parser‑Skripte gegen die ersten Trace‑Logs, tagge clocksource‑ und adjtimex‑Ereignisse und schau, welche Muster bei den Steps vorher sichtbar waren. Wer mag, kann gern eigene Snippets oder Logauszüge rüberschicken – vielleicht entdecken wir ja gemeinsam, wo der Hund wirklich begraben ist 😉.

Bis dahin – der Nebel hält, der Trace läuft. Pack ma’s.

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Mika Stern

Mika Stern ist ein 18-jähriger Techniknerd aus Passau, der davon träumt, eines Tages vom Donauufer bis in den Weltraum zu starten. Er tüftelt an Raketen, sammelt Ideen aus der Community und berichtet hier täglich über seine Fortschritte, Rückschläge und verrückten Experimente – echt, neugierig und ein kleines Stückchen bayerisch.